Freitag, 27. Januar 2012

2012

Ein Geständnis: Ich bin Apokalyptiker. Ich bin Weltuntergangsszenarien zugeneigt, wo die Welt, wie wir sie kennen, Abschied nimmt und zur faden Erinnerung wird.

Schon vor Jahren konnte man sehen, dass wir in eine turbulente Zeit gerutscht sind. Was auf der medialen Oberflächlichkeit klein gehalten wurde, brodelte unter der Oberfläche.
Demokratische Werte wurden auf den Schaumärkten, Börsen und Lotterien der Reichen ausverkauft und uns als Alternativlosigkeit dargelegt. Wir, der Souverän, vertreten durch Repräsentanten, glauben den Texten des Dauer-Rundfunks, welche von den Geldgebern geschrieben worden. So entstehen astronomische Rettungsschirme, welche nur zur Verzehrung der volkseigenen Wirtschaftskraft dienen, damit Investoren ihre Anleihe-Schäfchen ins Trockene bringen und dabei noch ordentlich Privatisierungs-Rendite einheimsen können.
In Italien und Griechenland sitzen jetzt goldene Sachsen, welche ganz Bankster-mäßig auf auffällig haltlosen Forderungen sitzen bleiben, während Deutschland Europa einen anderen selbstzerstörerischen Sparplan aufzwängen will.

Europa ist in Unruhe. Ein Symbol der Kontinuität wird durch wirre Zahlendrehereien aus seinem Takt gebracht. Es passt in ein Konzept der CIA, welches bereits 50 Jahre auf dem Buckel hat. Europa als starken Handelspartner aufbauen, welcher in der Krise leicht zu zerschlagen ist.

Amerika hat die Krise. Nach außen ein reiches Land, hat es eine erhebliche Zahl bettelarmer Menschen, geschweige denn von der Zahl, die den "American Way Of Life" nie gekreuzt haben.
Das allein der Bundesstaat Kalifornien im Verhältnis zu den einzelnen PIIGS-Staaten (tolle Abkürzung o0) bedeutend höher verschuldet ist, spricht Bände, nur niemand spricht über die USA. Es spricht auch niemand in der "deutschen Öffentlichkeit" von Kriegvorbereitungen gegen Iran und Syrien, wie sie der DailyMail (!) seit Dezember hinausposaunt. Es spricht niemand über eine Vorverlegung des ESM-Gesetzes oder das Zerbrechen des US-amerikanischen Rechtsstaates am Geist des Terrorismus. Man propagiert lieber wochenlang NS-Staatskuppeleien und bundespräsidiale Fehltritte. Wusste man alles schon ewig, aber wird herausgekramt, wenn grade nicht WM, EM, DSDS-Finale, Weihnachten, Castor-Transport oder Tankerunglück ist und man etwas zu verbergen hat.

Nun habe ich diese apokalyptische Sichtweise, dass unsere jetzige, Haben-getriebene Gesellschaft sich selbst zu Grunde richtet, immer begrüßt. Es wäre so eine einfache Lösung gewesen, wenn, nach langen Entbehrlichkeiten, sich die verbliebene Zivilisation auf ihre eigentlichen Verpflichtungen besinnt und sich nicht, vom Geld versklavt, seines Lebenssinns berauben lässt.

Nun ist für jeden etwas dabei.
Weltkrieg zwischen der "Achse des Bösen", dann aus Iran-China-Russland, und dem guten Westen.
Wasser- und Nahrungskriege in den bevölkerungsreichen Gebieten des Äquators mit anschließendem Kollaps der imperialen Handelsstrukturen, Wohlstandsgefälle und Vermögensaufbauten, Folge: Währungskollaps.
Elektromagnetische Sonnenstürme, welche das globale Kommunikations- und somit Versorgungsnetz lahmlegen, was wiederum die zivilisierten Industriestaaten ins Barbarentum befördert.
Polsprung in Folge der geradlinigen Anordnung der Planeten unseres Sternensystems während gleichzeitiger Verortung im "Mittelpunkt" des Universums.
Ausbruch des Yellow-Stone-Vulkans und Wiederholung post-prähistorischer Lebensbedingungen.
Alien-Invasion oder -Heimholung.
Jeder könnte darauf hoffen, dass irgendwie die Welt zugrunde geht.

Nun ist es Mainstream.
Es gibt Bücher, Lieder, Filme. Es gibt Fernsehwerbung, Umfragen und Dokumentationen. Es gibt bereits Postwurfsendungen, welche sich mit 2012 befassen.

Ist dieser Hype um 2012 nur eine logische Schlussfolgerung auf die vergangenen Ereignisse und die kalkulierbare Zukunft? Ist dieser Hype ein großer Kettenjoke, so wie sich Chuck-Norris- und Deine-Mudda-Witze über das Internet verbreitet haben?
Oder ist dieser Hype bewusste Beeinflussung zur Programmierung eines gesellschaftlichen Selbstzerstörungsmechanismus´?

Der wirklich menschliche Weg aus der Misere lässt sich nur abseits eingetretener kapitalistisch-kommunistischer-Pfade  finden, auf dass der Mensch bewusster lebt.

Nur wer will schon bewusster leben, auf dass ihm die Misere ersichtlich wird?