Samstag, 18. September 2021

CDU-Bock als Korruptionsgärtner

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Seit Monaten kommen regelmäßig CDU-Korruptionsskandale ans Tageslicht. Maskenskandale, Scheuer, Amthor, Spahn... Dabei fährt die Springerpresse aktuell eindeutig eine insgesamt CDU-freundliche Schiene. Jeder Skandal der Mitbewerber wird bereits von Bild und Co. aufgebauscht und ausgepresst. Trotzdem treten außer Olafs Scholz lang bekannte Schandtaten kaum vergleichbare Stories über die linke Konkurrenz zutage.

Das kann doch kein Zufall sein.

Ja, die CDU ist proportional in mehr Regierungsverantwortungen, sodass auch mehr Möglichkeiten zur Korruption bestehen. Da liegen offensichtlich trotzdem Welten zu den anderen Parteien in Verantwortung.

Ja, man kann auch auf alle anderen schimpfen. Keine Partei ist perfekt, kein Kandidat*in ist perfekt, dieses System ist nicht perfekt. Sonst hätte es ja diese ganzen Skandale nicht so konsequenzlos zugelassen.

Aber gerade deswegen sollten wir unsere Stimme dafür einsetzen, Menschen die Chance zu geben, die daran wirklich etwas ändern wollen. Die Transparenzregeln ernst nehmen. Sich wirklich dem Wähler, nicht den Währungen verpflichtet fühlen.

Ja, vielleicht haben viele das Gefühl, dass diese Stimme allein ja eh nichts ausrichten kann. Aber ich habe das Gefühl, dass einfach viel zu viele sich diesem Irrglauben hingegeben haben, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

Ja, nach der Wahl wird nicht plötzlich alles sofort spürbar besser. Aber vielleicht wird der Weg bereitet, dass es langsam überall wirklich besser wird.

Donnerstag, 16. September 2021

Nichts ist so beständig wie der Wandel

"Nichts ist so beständig wie der Wandel" das wussten Heraklit und Buddha schon vor 2500 Jahre. Trotzdem gibt es Politiker, die ihr ganzes Schaffen dem Erhalt des Status Quo gewidmet haben. Irgendwie ja auch verständlich, wem es gut geht, möchte kein Risiko eingehen, dass sich daran etwas ändert. 

Allerdings wird dabei außer Acht gelassen, dass die Veränderung dennoch passiert. Vor 500 Jahren konnte man sich noch sicher sein, dass die Enkel wohl ähnliche Tätigkeiten wie die Großeltern ausführen. Vor 100 Jahren war das schon nicht mehr so sicher. Vor 20 Jahren hatte kaum jemand Zugang zum Internet, heute ist es umgekehrt, und was in 10 Jahren telekommunikationstechnologisch passiert können wir nicht mal erahnen. 

Wir können den Wandel also nicht aufhalten, unsere einzige Chance ist, ihn zu gestalten.

Nun werden wir mit zunehmenden Alter konservativer, die Fähigkeit unseres Gehirns zur Vorstellung alternativer Welten nimmt ab. Hinzu kommt, dass ein Beamtenstaat per se konservativer als die Bevölkerung ist, da sich vornehmlich Menschen mit Hang zur Sicherheit und Kontinuität zu derartigen Stellen hingezogen fühlen. 

Wenn wir jetzt allerdings auch noch eine konservative Regierung haben, verlieren wir als Gesellschaft die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen im Sinne der Allgemeinheit zu lenken. An diese Stelle rücken Klientelpolitik und Klüngel. Die Verantwortung wird an private Akteure abgegeben, welche sehr selten im Sinne der Allgemeinheit handeln. Die Gefahr besteht natürlich auch bei progressiven Politikern, allerdings gibt es hier Kontrollinstanzen und Transparenzpflichten. 

Worauf ich hinaus will: Eine progressivere Regierung wird nicht plötzlich das ganze Leben auf den Kopf stellen, aber vielleicht unsere Gesellschaft zukunftsfähiger machen. Denn auch wenn euch Konservative weiß machen wollen, das Wandel Gefahr bedeutet, verschweigen sie, dass deren Passivität uns nur die Möglichkeit nimmt, den Wandel zum Guten zu gestalten. Und der Wandel kommt, ob wir das wollen oder nicht.