Donnerstag, 7. März 2019

Aktion und Reaktion

Wieder faszinierend, wie sich Geschichten entwickeln: Eine Hamburger Kita folgt der Empfehlung einer Pädagogen-Zeitschrift und gibt diese Empfehlung den Eltern weiter.
Soweit nichts Ungewöhnliches.
Die Bild macht daraus allerdings ein Verbot und platziert es auf der ersten Seite. Statt Klaus Kinkel oder Macron EU-Ideen (etwas vergangenheits- oder zukunftsrelevantes) wird etwas auf die erste Seite gehoben, dass selbst lokal kaum Relevanz hätte.
Nun diskutiert scheinbar wieder die halbe Republik und ich verstehe auch das Unverständnis, da es hier kaum Indianer gibt, sondern eher als positives Bild des Exotischen dient (was auch die Argumentation der beiden extremen Lager ein Stück weit ins Absurde zieht).
Was mir aber wieder durch die Geschichte aufgefallen ist: Wie leicht sich die Menschen manipulieren lassen, wie einfach man Gefühle lenken und Reaktionen hervorrufen kann. Verschiedenste Zeitungen provozieren inzwischen lieber mit reißerischen Titeln statt mit wissenswerten Informationen. Das polarisiert und spaltet. Statt Diskussionen bilden sich Lager, deren Gegenseite immer die Idioten sind.
Nein, wir alle sind Idioten, die wir dieses Spiel mitspielen, während Konzerne Tag für Tag das Spiel gegen Staat und Gesellschaft gewinnen. Aber statt sich auf internationaler Ebene mal zusammenzuraufen und die größten Übel gemeinsam anzugehen, lassen wir uns wieder in unsere Nationalismen zurückfallen, wichsen uns auf chauvinistische Überlegenheitsgefühle einen ab und wollen nicht sehen, wie uns eine lebenswerte Zukunft genommen wird...