Donnerstag, 16. September 2021

Nichts ist so beständig wie der Wandel

"Nichts ist so beständig wie der Wandel" das wussten Heraklit und Buddha schon vor 2500 Jahre. Trotzdem gibt es Politiker, die ihr ganzes Schaffen dem Erhalt des Status Quo gewidmet haben. Irgendwie ja auch verständlich, wem es gut geht, möchte kein Risiko eingehen, dass sich daran etwas ändert. 

Allerdings wird dabei außer Acht gelassen, dass die Veränderung dennoch passiert. Vor 500 Jahren konnte man sich noch sicher sein, dass die Enkel wohl ähnliche Tätigkeiten wie die Großeltern ausführen. Vor 100 Jahren war das schon nicht mehr so sicher. Vor 20 Jahren hatte kaum jemand Zugang zum Internet, heute ist es umgekehrt, und was in 10 Jahren telekommunikationstechnologisch passiert können wir nicht mal erahnen. 

Wir können den Wandel also nicht aufhalten, unsere einzige Chance ist, ihn zu gestalten.

Nun werden wir mit zunehmenden Alter konservativer, die Fähigkeit unseres Gehirns zur Vorstellung alternativer Welten nimmt ab. Hinzu kommt, dass ein Beamtenstaat per se konservativer als die Bevölkerung ist, da sich vornehmlich Menschen mit Hang zur Sicherheit und Kontinuität zu derartigen Stellen hingezogen fühlen. 

Wenn wir jetzt allerdings auch noch eine konservative Regierung haben, verlieren wir als Gesellschaft die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen im Sinne der Allgemeinheit zu lenken. An diese Stelle rücken Klientelpolitik und Klüngel. Die Verantwortung wird an private Akteure abgegeben, welche sehr selten im Sinne der Allgemeinheit handeln. Die Gefahr besteht natürlich auch bei progressiven Politikern, allerdings gibt es hier Kontrollinstanzen und Transparenzpflichten. 

Worauf ich hinaus will: Eine progressivere Regierung wird nicht plötzlich das ganze Leben auf den Kopf stellen, aber vielleicht unsere Gesellschaft zukunftsfähiger machen. Denn auch wenn euch Konservative weiß machen wollen, das Wandel Gefahr bedeutet, verschweigen sie, dass deren Passivität uns nur die Möglichkeit nimmt, den Wandel zum Guten zu gestalten. Und der Wandel kommt, ob wir das wollen oder nicht. 

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